Kinder sind neugierig, neugierig auf Neues, neugierig auf Bewegung. Toben, rennen, hüpfen, das sind Bedürfnisse der Kinder. Wenn Kinder Sport treiben, fördert das die Entwicklung der Motorik, und damit Reaktionsvermögen, Gleichgewichtssinn und Bewegungskoordination. Und es werden nicht nur Muskeln und Knochen gestärkt, nein – bewegte Kinder sind ausgeglichener, konzentrierter, zielstrebiger und oft sogar schlauer! Kleinkinder sind ständig in Bewegung. Still sein ist schwer – sei es zum Wickeln, sei es zum Essen. Je älter die Kinder werden, umso mehr Zeit verbringen sie dann im Sitzen. Im Alter von 5 Jahren bewegen sie sich immerhin 4 Prozent der wachen Zeit intensiv, 76 Prozent verbringen sie jedoch bereits im Sitzen. Kinder sollten sich in diesem Alter mindestens 60 – 90 min intensiv bewegen. Die Realität sieht anders aus – wenn sie sich 20 Minuten pro Tag bewegen, ist das bereits viel, darum werden Kinder auch immer dicker und ungeschickter.
Bewegung fördert die Gesundheit, es:
- trainiert Herz und Kreislauf
- regt den Stoffwechsel an
- steigert die Atemleistung
- verbessert die Ausdauer
- kräftigt die Muskeln
- verbessert die Haltung
- stärkt die Knochen
- regt das Gleichgewichtssystem an und schult alle Sinne
- fördert Bewegungskoordination und Geschicklichkeit
- steigert die Reaktionsfähigkeit
- schult die Wahrnehmung
- fördert die Entwicklung der Sinnesorgane
- fördert die Konzentration
Bewegung ist immer gut, aber an der frischen Luft noch mehr – es stärkt die Abwehrkräfte Findet die Bewegung im Freien statt, stärkt sie eindeutig das Immunsystem. Es gilt als erwiesen, dass Kinder, die sich täglich im Freien bewegen, seltener krank sind. Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung!
Bewegung fördert die Konzentration – Hüpfen, Rennen und Toben: Viel Bewegung macht Kinder schlau, Bewegung steigert die Leistungs- und Lernfähigkeit von Kindern. Je mehr Reize aus dem Bewegungsapparat im Gehirn ankommen, umso besser kann sich dieses entwickeln. Das anfangs noch nicht voll ausgereifte Gehirn eines Kindes braucht in den ersten Lebensjahren vielfältige Anregungen, damit sich Nervenverbindungen aufbauen und vernetzen. In einer bewegungsarmen Umgebung würden sich wichtige Nervenverbindungen gar nicht erst ausbilden. Das zeigt sich auch in der sprachlichen Entwicklung. Motorische und sprachliche Entwicklung hängen voneinander ab und bedingen sich gegenseitig. Deswegen verbessert viel Bewegung die Sprachentwicklung des Kindes. Da das Sprachzentrum im Gehirn mit der Steuerungszentrale für die Feinmotorik (und damit auch die Fingerfertigkeit) verbunden ist, kann das Kind z. B. erst dann sprechen lernen, wenn es eine gewisse Fingerfertigkeit erworben hat.
Kinder, die über Körperbeherrschung und motorische Geschicklichkeit verfügen, bewegen sich nicht nur in realen Räumen sicher. Wer sich im Raum sicher orientieren und bewegen kann, hat auch im Zahlenraum keine Schwierigkeiten. So haben Kinder, die gut rückwärts laufen können, häufig weniger Probleme im Rechenunterricht beim Subtrahieren. Kinder begreifen ihre Umwelt aus der Bewegung heraus. Gleichgewicht oder Beschleunigung sind sowohl körperliche als auch physikalische Grunderfahrungen, die sich nur über Bewegung erfahren lassen. Kinder, die sich nicht genügend bewegen, tun sich schwer damit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wirklich ist. Sie haben Probleme, wichtige Dinge in ihrer Umgebung richtig einzuschätzen. Kinder, die sich ausreichend bewegen, sind konzentrierter, aufnahmefähiger und wacher.
Sport verbessert die sozialen Fähigkeiten von Kindern Speziell beim Turnen mit anderen oder auch bei Mannschaftsspielen lernen Kinder fürs Leben. Damit ein Spiel gelingen kann, sind Spielregeln notwendig. Fairness steht hoch im Kurs. In der Gruppe üben Kinder, Regeln einzuhalten und Rücksicht auf andere zu nehmen. Sie müssen z. B. warten, bis sie an der Reihe sind, einander im Spiel ausweichen und Bewegungen aufeinander abstimmen, damit ein gutes Team entsteht. Sie lernen, gemeinschaftlich für etwas verantwortlich zu sein, und verbessern ihre Kooperationsbereitschaft. Auch das Durchhaltevermögen wird gestärkt. Doch selbst pure Bewegung nützt Ihrem Kind: So lernt es beispielsweise durch das Toben, seine Aggressionen abzubauen, es wird mutiger und traut sich mehr zu. Bewegung sorgt für gute Laune Schon Kindergartenkinder sind oft lustlos, ängstlich, schüchtern oder hilflos. Nicht selten klagen sie bereits über Kopf- oder Bauchschmerzen. Hätten Sie gedacht, dass der Grund dafür ein Mangel an Bewegung sein kann? Schon zehn Minuten Bewegung pro Tag heben die Stimmung. Laune und Befindlichkeit bessern sich proportional zum Ausmaß an Bewegung, denn dabei werden körpereigene Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, freigesetzt:
- Serotonin macht gute Laune und reduziert Angstgefühle.
- Noradrenalin stärkt das Selbstbewusstsein und kontrolliert den Erregungszustand.
- Dopamin fungiert als körpereigenes Belohnungssystem und verursacht Glücksgefühle.
Ein gemütlicher Spaziergang reicht aus, um die Hirndurchblutung um 20 Prozent zu steigern, die Sauerstoffversorgung zu verbessern und Dopamin, den „Glücksbotenstoff“, auszuschütten. Außerdem werden schädliche Stresshormone abgebaut.
Ab welchem Alter sollen Kinder welchen Sport machen??? Dies fragen sich sehr oft übereifrige Eltern….
Kinder brauchen keine spezielle Sportart, um in Bewegung zu kommen. Sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang – zumindest in den ersten Lebensjahren. Kinder sollten sich immer bewegen in jedem Alter, möglichst vielseitig. Anstelle von zielgerichtetem Sport ist bis zum Schulbeginn am besten nur Hüpfen, Laufen, Klettern, Fangen und Radfahren angesagt. Ab sechs Jahren können Kinder dann zusätzlich auch eine bestimmte Sportart trainieren. Denn dann sind sie in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung so weit, eine richtige Sportart zu erlernen und sich eine Technik anzueignen. Vorher reichen die motorischen Fähigkeiten häufig nicht aus. Welcher Sport sich ab wann genau eignet, hängt vom individuellen Entwicklungsstand des Kindes ab. Jedes Kind ist anders und deshalb sollten unbedingt die individuellen Fähigkeiten berücksichtigt werden.
Alle Kinder sollten jedoch Schwimmen und Radfahren lernen. Der Lebensstil der Eltern wird auf die Kinder übertragen. Darum ist es mehr als notwendig dem Nachwuchs auch Bewegung vorzuleben. So wird es kein Problem sein den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern zu fördern.
Haben Kinder dann den Wunsch eine gewisse Sportart auszuüben, sollten Kinder diese ganz alleine aussuchen. Eltern können dabei unterstützen, Ideen einbringen und dabei sein, wenn verschiedene Angebote ausprobiert werden. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihr Sprössling nicht Ihren Lieblingssport wählt, sondern eine andere Vorliebe hat. Auf gar keinen Fall darf der Sport aufgezwungen werden. Ist die Wahl gefallen, am besten zurückhalten und das Kind einfach machen lassen.
Denn im Endeffekt zählt einfach nur die Bewegung und Freude an dem was das Kind macht!!
Viel Spass ….. bei Bewegung, Sport und Spiel!
Foto: © Halfpoint / Fotolia.com
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